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Schlagwort-Archiv: WSG Wattens

Die Reifeprüfung in Wattens

Zweiter gegen Erster, Tirol gegen Salzburg, WSG Wattens – SV Austria Salzburg am 19. Oktober 2013; Ein Spiel, auf das die gesamte Regionalliga West geblickt hat. Es sollte das Schlagerspiel im Herbst werden. Die einzigen beiden Mannschaften, die ernsthaft als Titelaspiranten und Aufstiegskandidaten gelten, trafen das erste Mal in dieser Saison aufeinander. Und die Ausgangslage war höchst brisant. In der Runde zuvor hatte die Salzburger Austria erstmals kein Tor geschossen und musste sich mit einem 0:0 zu Hause gegen Altach begnügen, damit konnten die Tiroler den Rückstand auf 3 Punkte verkürzen und witterten wieder Morgenluft, schließlich fehlten den Violetten mit Perlak und Mayer zwei absolute Leistungsträger.

Miro Polak ließ die Mannschaft wieder im –mittlerweile perfekt eingespielten – 3-5-2 auflaufen. Fabio Strauss rückte wieder in die zentrale Position der Abwehrreihe, und Reifeltshammer auf die Sechs nach vorne. Raphi Reifeltshammer präsentierte sich in den letzten Spielen zentral in der Kette nicht immer sattelfest und etwas umständlich im Spielaufbau. Auf der Position des Sechsers kommen diese Mängel nicht so zu tragen, dafür seine Stärken wie das Kopfballspiel, das Zweikampfverhalten und ein gutes Auge für den gegnerischen Spielaufbau, wesentlich besser.

Nachdem sich Fabio Strauss nach einer unglücklichen Aktion abermals verletzte, wechselte Polak nicht nur mutig sondern auch absolut richtig. Während wohl alle anwesenden Fußballexperten mit dem logischen Wechsel Reifeltshammer in die Abwehr, neuer Sechser rein rechneten, stellte er Sommer von der linken Außenbahn als Libero auf und wechselte Huspek als linken Außenverteidiger ein. Am Spiel unserseits sollte sich wenig ändern. In der Mitte der Abwehrreihe spielte Sommer den so wichtigen Part eines spielstarken Liberos, Reifeltshammer und Öttl (der etwas vor Reifeltshammer agierte) störten den Tiroler Spielaufbau. Die Überlegenheit im Mittelfeld sollte das Spiel prägen. Und das war wohl der Plan von Miro Polak, der voll aufging.

Die Tiroler verfügen eigentlich über gute Offensivreihen, gerade ein Spieler wie Simon Zangerl ist immer für ein Tor gut. Die wohl wichtigste Rolle spielt aber Sascha Wörgetter, der 20jährige ist Denker und Lenker im Mittelfeld. Dank der Leistung von Öttl und Reifeltshammer fand aber gerade er überhaupt nicht ins Spiel und musste im Spielaufbau teilweise auf Höhe der eigenen Abwehrreihe agieren, um überhaupt an Bälle zu kommen. Das Spiel der Tiroler funktioniert unter anderem deshalb überhaupt nicht.

Damit waren die Kräfteverhältnisse eigentlich klar verteilt, die Austria mit wesentlich mehr Spielanteilen kontrollierte Ball und Gegner. Da man aber auf Grund des Fehlens von Mayer und Perlak über weite Teile des Spiels nicht in der Lage war Chancen zu kreieren, wurde das Spiel zu einer Geduldsprobe. Kurz vor der Pause wurde diese Geduld dann auch belohnt, Öttl agiert energisch beim gegnerischen Spielaufbau und gewinnt den Ball weit in der gegnerischen Hälfte, eine kluge Flanke auf den freien Katnik und dieser erlöst Mannschaft, Trainer und die zahlreichen Fans mit einem 1:0.

Das Spiel sollte sich in der zweiten Halbzeit wenig ändern. Die Tiroler waren nie in der Lage die Austria zu gefährden, das 2:0 eigentlich nur eine Frage der Zeit. Mihael Rajic belohnte sich nach einer Ecke für die abermals starke Leistung. Eine kurz gespielte Ecke mit Raimund Friedl, den Gegner vernascht und ein satter Schuss durch das Getümmel im Strafraum ins kurze Eck. Michi Perlak hatte vor zwei Wochen gegen Seekirchen mit der selben Variante Erfolg. Mit dem 2:0 im Rücken spielte die Austria solide weiter, hätte Marko Vujic auf 3:0 gestellt, wir hätten wohl alle die beste Parade versäumt, die viele von uns je live gesehen haben.

In den Schlussminuten probierten die Tiroler noch einmal alles und konnten sich dann doch noch in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Flanke von rechts zentral vors Tor, Stefan Ebner spekuliert auf den Ball ins lange Eck und fliegt bereits los, der Tiroler köpft jedoch zentral aufs Tor (ein Ball, den Ebner sonst sicher gehalten hätte), Ebner reagiert noch im Flug, hebt das linke Bein an und kann damit den Ball parieren. „What a save“ würden wohl englische Kommentatoren ins Mikro brüllen.

Und wie unser Stadionsprecher immer so schön sagt: „Aus, Ende, vorbei“, die Austria gewinnt in Wattens 2:0, 6 Punkte Vorsprung, das deutlich bessere Torverhältnis und wohl ein ganz wichtiger Sieg auf dem Weg zurück in die zweite Liga.

Die sportliche Reifeprüfung wurde damit bestanden, wenn nun die Reifeprüfung des gesamten Vereins, sprich Lizenz für die Spielzeit 2014/15, abgelegt wird, „werden all unsere Träume in Erfüllung gehen…

Relegation – mein Wunschkonzert

Meine Wünsche für die heute beginnende Relegation für die zweite Liga sind klar. Die Vienna möge drin bleiben und Blau-Weiß den Aufstieg in die zweite Liga schaffen. Wie die Chancen stehen kann ich bei der Vienna nicht wirklich beurteilen, da ich Parndorf nicht kenne.

Bei Blau-Weiß gegen Wattens sollte die Sache für die Linzer machbar sein. Die derzeitige Form spricht für die Linzer von Wattens halte ich nach dieser Regionalliga-Saison nicht allzu viel. Allerdings kann das in zwei Spielen auch ganz wenig bedeuten.

Wattens spielt wohl eher wegen der Schwäche Anifs überhaupt Relegation, das macht aber nichts, wer am Ende mit dabei ist hat es sich verdient.

Für die zweite Liga wäre es trotzdem wesentlich besser wenn meine beiden Wunschkandidaten im nächsten Jahr dabei sind. Die Vienna und Blau-Weiß gehören wesentlich mehr zum österreichischen Fußball als Parndorf und Wattens. Die Blau-Weißen haben es sich nach deren Weg zurück ja sowieso schon längst verdient und über den First Vienna Football Club braucht man sonst nicht viele Worte verlieren.